franz. Jurist, Journalist und Politiker; Außenminister 1984-1986 und 1988-1993; Präsident des Conseil Constitutionnel 1995-2000; fr. Europaminister
* 23. August 1922 Limoges
† 3. Juli 2024 Paris
Herkunft
Roland Léon Louis Dumas wurde 1922 als Sohn des Beamten Georges Dumas und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Lecanuet, in Limoges (Haute-Vienne) geboren. Sein Vater, der in der Résistance aktiv war und Juden in seinem Haus vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten versteckte, wurde am 24. März 1944 von der Gestapo hingerichtet. Den Vater als Vorbild nehmend, schloss sich D. selbst der Widerstandsbewegung an. D.s Schwester Georgette Dumas wurde eine bekannte Malerin.
Ausbildung
D. besuchte das Lycée in Limoges und während der Besatzungszeit ein römisch-katholisches Internat in Lyon. Im März 1942 wurde er verhaftet, konnte jedoch drei Wochen später entkommen und in Paris untertauchen. Dort studierte er Rechtswissenschaft, während er weiterhin im Widerstand mitarbeitete. Nach der Befreiung besuchte er die École libre des sciences politiques, das spätere Institut für politische Studien, und bekam ein Stipendium für die London School of Economics. In London besuchte er außerdem die Schule für orientalische Sprachen.
Wirken
In den späten 1940er Jahren ließ sich D. in Paris als Anwalt nieder und wurde 1950 am Appellationsgericht zugelassen, musste sich jedoch seinen Lebensunterhalt nebenher ...